Zwei mal musste der Reisetermin verschoben werden. Der COVID 19 Virus hatte dafür gesorgt. Wir bekamen die Absagen für die Reise immer von dem vor Ort ansässigen Touristikbüro. Dabei wollten wir doch nur für eine Woche an die Nordsee, um uns den Wind um die Nase wehen zu lassen. Aber es half nichts. Vernunft geht natürlich vor,- und auch wenn wir bereits geimpft waren.
Dann aber kam doch noch die erlösende E-Mail mit der Frage, ob wir den überhaupt noch wollten? Aber natürlich wollten wir. Der Weg bis zur Küste war nicht weit. Wie so oft, erreichten wir den Platz direkt in der Mittagszeit. Uns war es egal. Der Platz war ja gebucht,- und die Sonne schien vom blauen Himmel.
Bei der Ankunft staunten wir ein wenig. Es hatte sich bereits eine lange Schlange vor der geschlossenen Schranke gebildet. Obwohl wir uns außerhalb der meisten Ferien befanden, war der Platz ziemlich voll bei unserer Ankunft. Wie wir hinterher in der Rezeption erfuhren, war die gesamte Nordseeküste ausgebucht.
Dann, aber ging alles recht schnell. Wir hatten ja bereits gebucht. Uns wurde noch schnell erklärt wohin wir müssen,- und schon öffnete sich die Schranke für uns.
Unser Stellplatz befand sich am Rand. Vor uns befand sich nur ein dichter Schilfgürtel. Schnell war alles aufgebaut. Den weiteren Tag verbrachten wir damit den Platz zu erkunden.
Der Strand beginnt unmittelbar am Platz. Es sind nur wenige Schritte dort hin. Oben auf dem Deich befindet sich ein Restaurant. Und da uns der Magen signalisierte, dass er etwas Nahrung benötige, machten wir uns auf den Weg. Doch so einfach war es dann doch nicht. "Haben Sie reserviert?", wurden wir freundlich gefragt. Nein, hatten wir nicht. Aber es wurde trotzdem möglich gemacht. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir unsere Tisch zugewiesen.
Zufrieden kehrten wir am Abend wieder zurück zum Wohnwagen. Zwar konnten wir noch draußen sitzen, aber frisch wurde es schon. Der stetige leichte Wind sollte in den nächsten Tagen zunehmen.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, wollten wir das nahe Neuharlingersiel besuchen. Das beliebte Fischerdorf in Ostfriesland, direkt an der Nordseeküste. Das Wetter war herrlich,- und entsprechend gut besucht war der Ort.
Neuharlingersiel ist nicht umsonst mit der schönste kleine Sielort an der Nordseeküste. Übrigens auch seit 1979 ein Nordseebad und seit 1996 ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad. Wunderbar anzusehen sind die in leuchten Farben gestrichenen Kutter. Es macht einfach Spaß genüsslich durch den Hafen zu schlendern. Am Besten man beißt dabei noch in ein frisches Fischbrötchen.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz machten wir noch einen kleinen Stop in Bensersiel. Für den nächsten Tag hatten wir einen Besuch auf der Nordseeinsel Langeoog geplant. Und hier im Hafen von Bensersiel gab es die Tickets für die Überfahrt zu kaufen.
Ein wenig früher aufstehen mussten wir heute Morgen schon. Schließlich wollten wir in aller Ruhe frühstücken. Und eine Fähre wartet nicht mit der Abfahrt.
Bei der Ankunft in Bensersiel sahen wir, wie wertvoll es war, bereits am Vortag die Tickets erworben zu haben. Eine lange Schlange stand vor dem Check-In Schalter. Die allermeisten mit Koffern bepackt. Klar, Langeoog ist natürlich auch eine Urlaubsinsel, zudem ist dort jeglicher PKW Verkehr verboten.
Nach ca. einer Stunde hatten wir die Insel erreicht. Die restliche Strecke zum Ortskern haben wir mit der Inselbahn zurückgelegt. Sie ist im Ticketpreis mit inbegriffen.
Am Bahnhof angekommen, wartet auch schon das Inseltaxi auf uns. Die kleine Fahrt über die Insel dauert ca. 1 Stunde. Während der Fahrt wird vom Kutscher viel erzählt und erklärt. Uns hat es Spaß gemacht.
Hier auf Langeoog verbrachte sie die warmen Monate des Jahre in ihrem Haus. Hier wurde sie auch begraben.
Lale Anderson (* 1905, † 1972)
Ein kleiner Weg führt hinauf zum Wasserturm. Oben angekommen, hat man einen herrlichen Blick auf den Strand und die Nordsee.
Am Nachmittag machten wir uns langsam wieder zurück auf den Weg zum Hafen. Wir hatte bei der Ankunft eine Gastwirtschaft nicht weit vom Anleger gesehen. Die wollten wir besuchen, und es uns gemütlich machen.
Wir nahmen die letzte Fähre und fuhren wieder zurück aufs Festland. Schnell waren die paar Kilometer zurück zum Campingplatz erledigt. Es war ein schöner Tag. Die letzten Sonnenstrahlen für diesen Tag genossen wir noch vor dem Wohnwagen. Wie bereits durch den Wetterbericht angekündigt, wurde der Wind immer heftiger. Morgen sollten es Windstärke 6, in Boen 8 Beaufort werden.
Am diesem Morgen machten wir uns auf den Weg nach Norden. Also in die Stadt Norden natürlich. Ich wollte mir unbedingt das berühmte Norddeich Radio ansehen. Wobei, die Station gibt es ja nicht mehr. Sie hat 1998 den Dienst eingestellt. Schade eigentlich. Ich habe denen früher, zu meiner Zeit als Segler, viele Stunden gewidmet. Unsere damaligen Einseitenband Empfänger waren schon automatische auf Norddeich Radio eingestellt.
Leider hatte das Museum in diesen Tagen geschlossen. Schade. Aber so bummelten wir noch so ein wenig durch die Stadt,- und bewunderten so manche Kuriosität, die zum schmunzeln anregte.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Abstecher. Wir besuchten Dornum. Ein kleines verträumtes Städtchen mit einem historischen Ortskern, an dessen Ende sich das Barocke Wasserschloss befindet. Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert von Häuptling Hicko Kankena als Norderburg erbaut. Die Schlossanlage wird heute als Realschule genutzt,- und nur zu bestimmten Zeiten zu besichtigen.
Die restlichen Tage verbrachten wir damit die Umgebung zu Fuß zu erkunden. Der Himmel war fast immer wolkenlos. Der Kräftige Wind begleitete uns bis zum Schluss.
Bei diesem herrlichen Wind hatten die Kitesurfer im Hintergrund ihren großen Spaß.
Wir waren froh darüber, dass es nun doch noch mit unserem Kurzurlaub an der Nordseeküste funktioniert hatte. Natürlich bei allen Coronaregeln. Das fing bereits Morgens beim Brötchen holen an. Aber das wird uns noch sehr lange begleiten.
Und ehe wir uns versahen, war die Zeit auch schon wieder vorbei. Viel zu schnell kam der Tag an dem wir wieder zur Heimreise starten mussten.
ENDE
Die hier beschriebenen Einrichtungen spiegeln den Stand aus dem jeweiligen Jahr wieder,- und können sich bis heute teilweise,- oder auch vollkommen verändert haben.
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