Ein Besuch von Dänemarks Inselwelt
Eine Reise über die Inseln Fyn, Seeland,- und Lolland
2009 in Dänemark
Endlich Freitag und Feierabend. Alle 7 Sachen waren bereits vorgepackt. Perfekt. Dadurch war das Auto schnell gepackt, doch dann kam es Knüppeldicke. Im Radio hatten sie es bereits vorhergesagt. Und so sollte es auch kommen. Offensichtlich fuhr alles in den Pfingsturlaub. Und so benötigten wir für die knapp 100 km von zu Hause bis zum Wohnwagen fast 4,5 Stunden. (!) Gott sei Dank schien die Sonne. So war es lange hell und wir konnten "Isolde" noch von ihrem Standplatz ziehen. Für eine Nacht zogen wir sie auf den Campingparkplatz. Wir verabschiedeten uns noch schnell von unseren Nachbarn und verschwanden im Bett. Wir wollten am nächsten morgen sehr früh los.
Bereits um 04:30 Uhr klingelte am nächsten Morgen der Wecker. Eine kurze Nacht war zu Ende. Nach dem Frühstück war schnell der Rest erledigt. Und so fuhren wir um 06:15 Uhr vom Parkplatz. Die Stau-Prognosen warnten vor einem erhöhten Verkehrsaufkommen ab 10:00 Uhr. Und so war es auch. Trotzdem kamen wir ohne nennenswerten Stau gegen 12:45 Uhr auf dem Campingplatz Klüthseecamp Seeblick an. Unser erstes Ziel war erreicht.
Noch vor der Mittagspause hatten wir bereits unseren Stellplatz erreicht. Das Wetter meinte es gut mit uns. Die Sonne schien von einem fast wolkenlosem Himmel. Wie immer so auch heute,- die Bordküche blieb am ersten Tag kalt. Abends ging wir im Campingplatz eigenen Klüthseecampingrestaurant etwas essen. Bis zum Schluss genossen wir anschließend die untergehende Sonne. Heute wurde für uns der Tag nicht sehr lang. Wir gingen früh schlafen.
Morgen sollte es weitergehen. Richtung Dänemark!
Wir hatten den Wecker für den nächsten Morgen für 7:00 Uhr gestellt. Doch wir ignorierten sein Schellen und stellten ihn wieder ab. Erst gegen 8:00 Uhr standen wir auf. Ursprünglich war die Abfahrt für 9:00 Uhr geplant. Doch daraus wurde nichts. Nach dem Frühstück fingen wir dann an unsere sieben Sachen zu packen. Da wir ja nicht viel ausgepackt hatten, ging alles recht schnell von statten und so konnte dann die Reise um 10:00 Uhr beginnen.
Das Navi (liebevoll "Tussi" genannt) führte uns zurück auf die A7. Danach war die Dänische Grenze schnell erreicht. Gegen 14:45 Uhr erreichten wir unser erste Ziel in Dänemark, den Helnæs Camping ganz im Süden von Fyn. Ein herrliches Fleckchen Erde.
Wir wurden sehr freundlich empfangen. Und obwohl der Platz recht voll war fanden wir noch einen schönen Platz mit Blick auf den kleinen Belt. Die Sonne strahlte von einem Stahlblauen Himmel. Herz was willst du mehr?
Am Abend wurde erst einmal der Grill benutzt. Und immer noch schien die Sonne vom Himmel. Bis nach 21:00 Uhr konnten wir sie genießen. Heidi wälzte schon fleißig Prospekte. Mal sehen was wir morgen unternehmen werden.
Die Sonne schien bereits am frühen Morgen durch die geöffnete Dachlucke. Ich holte uns vom Laden die am Tag zuvor bestellten Brötchen (Dänische Rundstücke). Heute am Pfingstmontag musste man mit allerhand geschlossenen Geschäften und sonstigen Einrichtungen rechnen. Und so beschlossen wir für heute, uns die Insel anzusehen.
Sie ist einfach ein wunderbares Stück Natur. Als erstes hielten wir kurz hinter der Deichstraße an. Von dem dortigem Parkplatz führt ein kleiner Fußpfad hinauf auf die Steilklippe. Wir hatten einen herrlichen Ausblick in alle Richtungen.
Der weitere Weg führte uns zum Leuchtturm, der nun leider nicht mehr für den "normalen" Touristen geöffnet ist. Schade. Trotzdem ließen wir uns die Laune nicht verderben und genossen den grandiosen Ausblick hinauf auf den kleinen Belt.
Anschließend nahmen wir uns die Helnæs Mühle vor, die aber auch leider geschlossen war. Und so schlenderten wir über das große weitläufige Gelände. Man konnte fast bis ans Ufer gehen.
Später fuhren wir wieder zum Wohnwagen, stellten das Auto ab und machten uns zu Fuß auf in Richtung Strand. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe des Campingplatzes. Unsere Füße berührten das Wasser. Das war es dann aber auch. Wir fanden es zu kalt zum Baden. Einige spielende Kinder waren da ganz anderer Meinung. Ausgelassen tobten sie im Wasser.
Für den nächsten Tag beschlossen wir nach Kværndrup zu fahren um dort die Wasserburg Egeskov zu besichtigen. Hierbei handelt es sich um Europas besterhaltene Renaissancewasserburg. Herrliche Parkanlagen, 6 Oldtimermuseen, Falck Musem (Rettungsdienstmuseum), usw. Und wir haben gut getan an unserer Entscheidung. Die Anlage ist so groß, das es kaum an einem Tag zu schaffen ist, alles zu sehen. Erst am frühen Abend machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause.
Kurz bevor wir den Campingplatz erreichten besuchten wir noch das Naturschutzgebiet “Maden” auf unserer Insel. Wir fuhren mit dem Auto die Schotterstraße bis zur Küste. Der Wind hatte in der Zwischenzeit einiges an Kraft zugelegt. Und obwohl die Sonne vom Himmel schien, zogen wir uns doch eine Fleecejacke über. Eine herrliche Landschaft umgab uns. Auf der einen Seite die Steilküste, auf der anderen die weiten Wiesen mit ihren Rindern,- und in der Ferne der Leuchtturm. Als wir wieder am Wohnwagen ankamen hatte der Wind noch ein wenig zugelegt. Der Grill blieb heute kalt. Heidi bereitete uns das Abendessen im Wohnwagen. Draußen wurde es immer windiger und auch kälter. Noch vor dem abspülen zogen wir unser Sonnensegel ein. Ich hatte keine Lust in der Nacht auf zu stehen. Auch einige Nachbarn drehten ihre Markisen ein. Den restlichen Abend verbrachten wir im Wohnwagen. Draußen wurde es zu ungemütlich.
Konnte es sein das uns nun die Schafskälte erwischen sollte?
Kalte Luft kam mir am nächsten Morgen entgegen als ich die Tür öffnete. Das Außenthermometer hatte mich bereits vor gewarnt. Und der Himmel sah auch nicht viel versprechend aus. Ich zog die dicke Jacke zu und ging die Brötchen holen. Im Kiosk fragte ich nach dem zu erwartenden Tageswetter. “Heute ab und zu ein wenig Wasser aus dem Himmel”, war die Antwort. “ Und ganz so warm ist es auch nicht”. “Aber du bist richtig angezogen dafür”. Mit einem kleinem zufriedenem Schmunzeln nahm ich die Brötchen und ging Richtung “heißem Kaffee”. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Kerteminde. Dort besuchten wir als erstes den Tante Emma-Laden “Hokeren” in der Trollegade. Über und über voll hing alles von der Decke, an den Wänden, oder stand auf dem Boden herum. Der Laden beschert seinen Besuchern einen wahren Sinnestaumel.
Anschließend besuchten wir “fjord&bælt”. Hier konnte man sehr viel über die Unterwasserwelt der Ostsee erfahren. Zudem ist die Stadion weltberühmt für die Erforschung der Schweinswale, die so ein weinig den Delfinen ähnlich sehen. Bevor wir die Reise weiter in Richtung Odense fortführten, beschlossen wir noch kurz die nördlichste Spitze von Fünen zu besuchen,- Fyns Hoved. Nur sollten die Erwartungen nicht zu hoch sein, bis auf ein paar Wochenendhäusern ist dort oben nichts. Wir fuhren mit dem Auto bis direkt an das Wasser heran. Und obwohl die Sonne schien blies uns ein kalter Wind entgegen. Wir zogen die Jacken bis oben hin zu und genossen die Landschaft.
Nach einiger Zeit setzten wir uns wieder in das Auto und fuhren nach Odense. Die Altstadt mit dem Hans-Christian Andersen Haus hatten wir schon bei unsere Rundreise durch Jütland 2007 besichtigt. (Damals hatten wir mit dem Auto einen Abstecher nach Odense unternohmmen) Und so führte uns der erste Weg zum “Odense Aafart”. Dort kann man mit einem Ausflugsboot über den Fluss fahren, der jahrhundertelang eine wichtige Verkehrsader für die Bürger der Stadt war. Nach der einstündigen Rundfahrt schlenderten wir noch ein wenig durch die Fußgängerzone und die Altstadt. Spät war es inzwischen geworden. Zu spät um heute Abend noch selbst zu kochen. In unmittelbarer Nähe des Hans - Christian Andersen Hauses befindet sich das Restaurant “Den gemle Kro”. Ein urgemüthliches Haus von 1683. Dort kann man sehr gut speisen. Allerdings auch zu sehr guten Preisen.
Nach dem wir ausreichend gesättigt waren, fuhren wir wieder zurück zum Wohnwagen. Den ganzen Tag über hatten wir Glück mit dem Wetter gehabt. Während unseres Ausflugs kam kein "Wasser vom Himmel". Doch kurz vor der Eingangstür erwischtes uns dann doch noch ein heftiger Schauer. Nachdem alles wieder vorbei war, verpackte ich noch unsere Fahrräder wieder auf das Autodach. Morgen sollte die Reise weiter gehen.
Wir wollten Fünen verlassen und Seeland besuchen. Helnæs Camping wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Ich hatte am nächsten morgen das Gefühl, es war noch ein wenig kälter geworden. Das Thermometer zeigte eine Außentemperatur von unter 10°C an. Hatten wir schon Winter? Laut deutschem Wetterbericht sollte es erst am kommenden Wochenende wieder etwas wärmer werden.
Nach dem Frühstück fingen wir an unsere paar Sachen zusammen zu packen.
Wir hingen den Wohnwagen an und fuhren bis hinauf bis zur Anmeldung. Doch die Tür war verschlossen. Kein Mensch war zu sehen. An der Tür hing ein Schild, auf dem stand das ab 11:00 Uhr wieder geöffnet sein würde. Und als wir gerade schon umdrehen wollten, öffnete sich die Tür. “Kommt doch rein, ich bin doch da.” sagte die Chefin. Kaum waren wir eingetreten schloß sie hinter uns wieder die Tür. Denn offiziell war geschlossen.
Wir bezahlten schnell unseren Platz und unterhielten uns noch mit ein paar netten Worten. Per Handschlag versprachen wir wieder zu kommen, zu schön hat es uns hier gefallen. „Oh, das ist schön”, sagte sie. „Wann kommt ihr denn? Nächste Woche schon?”. Mit einem Schmunzeln begaben wir uns zum Auto. Und wieder einmal später als wir es uns vorgenommen hatten, verließen wir den Campingplatz.
Aber es war ja schließlich Urlaub,- und bis zum nächsten Platz waren es auch nur ca. 145 km. Gegen 13:00 Uhr, gerade noch vor der Mittagspause, erreichten wir unseren nächsten Platz den FDM Bjerge Strand Camping. Dieser Platz befindet sich bereits auf Seeland. Uns wurde ein freundlicher Empfang bereitet. Wir unterhielten uns in drei Sprachen,- Dänisch, Englisch und Deutsch. Man wies uns einen Platz weit hinten am Platzende zu. Zwischen Platzende und Meer liegt nur ein kurzer Dünengürtel. Nachdem wir den Wohnwagen hingestellt hatten, führte uns der erste Weg zum Wasser. Es war immer noch sehr kalt.
“Was fangen wir mit dem angebrochenem Tag an”, fragte Heidi und beschloss gleichzeitig,- “ Wir fahren nach Kalundborg. Das ist nicht weit und wir können ein wenig bummeln.” Also fuhren wir los. Doch außer einer Einkaufsstraße hatte die Stadt für uns nicht viel zu bieten.
Ein außergewöhnliches Bauwerk hat die Stadt aber dennoch zu bieten. Die fünftürmige Kirche. Besichtigt haben wir sie dennoch nicht. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück. Gegen späten Abend beruhigte sich der Wind,- und es kam sogar noch die Sonne zum Vorschein. Aber kalt war es immer noch.
Der FDM Bjerge Strand Camping war unsere Ausgangsstation um Seeland zu erkunden. Leichter Regen begrüßte uns am nächsten Tag. Der Himmel versprach auch nichts besseres für den weiteren Tag. Um 8:30 Uhr hörten wir den Seewetterbericht, ausgestrahlt vom NDR, ab. Demnach sollte es heute gegen Mittag besser werden.
Roskilde, die frühere Hauptstadt, sollte heute unserer Ziel sein. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Als erste sahen wir uns das Wikingerschiffsmuseum an. Ein Muss! Hier sind nicht weniger als fünf echte Wikingerschiffe ausgestellt, die im Wasser des Fjordes unmittelbar vor dem Museum geborgen wurden. Ein spannender Film zeigt Ausgrabung und Bergung der Schiffe. Zudem stehen Nachbauten in Originalgröße vor dem Museum.
Anschließend besuchten wir den in unmittelbarer Nähe befindlichen Dom zu Roskilde. Eine seit dem frühen Mittelalter vornehmsten Kirchen. 1995 Wurde der Dom auf die Liste der UNESCO über die wertvollsten Monumente der Welt aufgenommen. Zu Recht. Von außen zwar groß und mächtig an zu schauen, von innen aber einfach nur überwältigend. Seit der Reformation sind sämtliche Könige,- und fast alle Königinnen hier bestattet worden. Wir hielten uns sehr lange im Dom auf. Es war einfach zu viel zu sehen.
Erst am späten Abend erreichten wir wieder unseren Wohnwagen. Inzwischen schien die Abendsonne von einem blauen Himmel. Wir genossen die warmem Strahlen und saßen noch lange draußen.
Als wir am nächsten frühen Morgen durch die geöffnete Dachluke blinzelten, sahen wir nur einen blauen Himmel. Ein Blick durch das Fenster bestätigte den ersten Eindruck. “So kann es bleiben”, sagte ich.
Als heutiges Ziel hatten wir uns “Das Land der Legenden” in Lejre ausgesucht. Dort gab es Häuser, Hütten und Gärten aus der Steinzeit, Eisenzeit, Wikingerzeit, und dem 19. Jahrhundert sowie Schauwerkstätten und alte Haustierrassen – eingerahmt von einer schönen Natur mit Hügeln, Wäldern, kleinen Seen und Wiesen.
Doch vor der Weiterfahrt ging plötzlich unsere "Tussi" in den Streik. Eben noch an, in der nächsten Minute stumm und aus. Jegliche Streicheleinheiten wurden ignoriert. Also griffen wir wieder zurück zur guten alten Handnavigation. Kartenmaterial hatten wir genug dabei. Und so erreichten wir ein wenig verspätet das “Land der Legenden”. Dort verbrachten wir einen herrlichen Tag. Überall wurde uns entweder auf deutsch oder aber auf englisch alles, was wir wissen wollten, erklärt.
Auch heute kamen wir erst wieder am späten Abend zurück. Kurz vor der Ankunft musste es wohl kräftig geregnet haben bei uns auf dem Platz. Es war nämlich alles nass. Wir selbst haben an diesem Tag keinen Regen gesehen.
Sonntag bedeutet ausschlafen. Das bedeutet jetzt nicht, das wir sonst nicht ausgeschlafen hätten, nein, aber heute blieben wir noch ein wenig länger liegen.
Für den heutigen Tag hatten wir uns die Wikingerburg Trelleborg ausgesucht. Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg. Die Burg Trelleborg wurde am Ende der Wikingerzeit um 980/981 n. Chr. erbaut. Vermutet wird, dass König Harald Blauzahn sie als militärischen Stützpunkt errichtete. Es könnte aber auch sein das die Burg Handels,- und Verwaltungszentrum war. So genau weiß man das heute nicht mehr.
Die Burgreste wurden in den Jahren 1934-1942 vom Nationalmuseum untersucht und restauriert. Das Gelände ist recht weitläufig und so brauchten wir schon ein paar Stunden um alles zu sehen.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Mühle von Skamstrup. Die Mühle war eigentlich verfallen, bevor sich 1992 eine Arbeitsgruppe der Reste annahmen. Und am 14. Juni 2003 war es dann soweit, die “neue” Mühle in Skamstrup wurde eingeweiht. Heute ist die Mühle jeweils Sonntags von 13:00 – 16:00 Uhr geöffnet.
Und wenn dann noch Wind weht, so wie an unserem Besuchstag, dreht sie sich und arbeitet ganz fleißig. Auf drei Etagen konnten wir uns alles ansehen.
Zum Schluss kauften wir noch 1,5 kg frisch gemahlenes Mehl. Ohne jeglichen Zusatz!
Als wir wieder am Wohnwagen angekommen waren, setzten wir uns noch ein wenig in die Abendsonne. Wieder ging ein schöner Tag zu Ende. Morgen geht die Reise weiter nach Kopenhagen.
Am nächsten Morgen waren unsere sieben Sachen schnell zusammengepackt. An der Rezeption rechneten wir noch schnell ab. Nach kurzer Zeit konnte die Reise beginnen. Ab diesem Zeitpunkt war wieder die gute alte Straßenkarte der ständige Begleiter bei den Autofahrten.
Und so erreichten wir den Campingplatz Absalon um ca. 12:30 Uhr. Mitten in der Mittagspause. Vor uns stand bereits ein Wohnmobil vor der Schranke. Wir drehten die Stützen herunter unten machten es uns im Wohnwagen erst einmal gemütlich. Draußen schien die Sonne und hinter uns füllte sich die “Ankommerspur” immer mehr. Entgegen dem Schild auf der Eingangstür wurde aber bereits um 13:30 Uhr wieder geöffnet. Die letzten werden die ersten sein,- frei nach diesem Motto stürmten einige der hinter uns stehenden die Rezeption. Sie schienen allesamt keinen Urlaub zu haben. Und offensichtlich war Kopenhagen auch nur noch heute vorhanden.
Wir ließen die eiligen vor und warteten geduldig. Als wir dran waren, teilte man uns einen Stellplatz zu. Und da wir schon viel negatives über den Campingplatz gelesen hatten, inspizierten wir als erste die Sanitäranlagen. Wir wurden angenehm überrascht. Alles war sehr sauber und großzügig angelegt.
Einzig die Stellplätze sind an manchen Stellen etwas schwierig zu erreichen. Zumindest mit großen Gespannen,- und wenn der Platz voll ist. Aber ansonsten gibt es nichts schlechtes zu berichten. An der Rezeption bekommt man Karten für die S-Bahn. In kurzer Entfernung vom Campingplatz befindet sich der S-Bahnhof. Und von dort ist man in weniger als 10 Minuten in der City. Das ist für einen Stadtbesuch einfach perfekt. Morgen wollten wir das alles ausprobieren. Aber für heute überkam uns eine heftige Müdigkeit. Und so kam es, das wir schon um 21:15 Uhr im Bett lagen und feste schliefen.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem bedeckten Himmel. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung S-Bahn Station.
Doch allem Tatendrang machte der Regengott ein jähes Ende. Wir hatten gerade noch so unsere Rundfahrt mit dem Boot geschafft, da fing es auch schon an zu regnen.
Wir beschlossen für heute ab zu brechen und wieder nach Hause zu fahren. Kaum waren wir am Wohnwagen angekommen, fing es noch heftiger an zu regnen. Und es sollte für diesen Tag auch nicht mehr aufhören. Für den nächsten Tag wurde besseres Wetter zugesagt, wenn auch ab und an mit einem Regenschauer.
Einen Tag später meinte das Wetter es etwas besser mit uns. Wir wollten heute den zweiten Teil unserer Stadteroberung starten. Und so fuhren um ca. 10:00 Uhr ein zweites mal mit der S-Bahn in Richtung City. Dieses mal aber eine Station weiter. So brauchten wir den gestrigen Teil der Stadt nicht noch einmal zu durchqueren.
Der Tivoli bildete für unseren Kopenhagenbesuch den Abschluß. Der gestrige Tag war, wegen dem Regen, absolut dafür nicht geeignet.
Und so machten wir uns auf dem Weg zu diesem, mitten in der Stadt liegenden, kleinen Vergnügungspark. Der Eintritt war recht günstig. Allerdings muss man, wenn man möchte, für die einzelnen Fahrgeschäfte extra bezahlen. Wir aber wollten nur ein wenig durch den Park schlendern.
Natürlich durfte noch ein abschließender Besuch im direkt am Tivoli liegendem Hard Rock Cafe nicht fehlen.
So eine Städtetour ist anstrengend,- und so erreichten wir am späten Nachmittag erschöpft aber zufrieden wieder unseren Wohnwagen. Wir hatten recht viel gesehen und beschlossen den Kopenhagenbesuch für dieses Jahr abzuschließen. Ursprünglich waren vier Tage eingeplant.
Morgen sollte die Reise weitergehen. Wir wollten Seeland verlassen und Lolland, Falster und Møn besuchen. Der Albuen Strand Camping sollte unser nächstes Ziel sein.
Am nächste Tag schien zuerst für kurze Zeit die Sonne. Doch dann zog es sich wieder zu. Nach dem Frühstück fingen wir an alles zusammen zu packen. Ca. 09:30 Uhr zog ich “Isolde” langsam von ihrem Standplatz und fuhr nach vorne zur “Out-Check-Zone”. Schnell waren alle Formalitäten erledigt. Und so begaben wir uns wieder auf Reise. Kurz nachdem wir die Autobahn erreicht hatten fing es an zu regnen. Es sollte auch für heute nicht mehr aufhören. Ganz im Gegenteil.
Gegen 13:30 Uhr hatte wir den Albuen Strand Camping erreicht. Wieder hatten wir es geschafft in der Mittagspause anzukommen. Doch sollte die Mittagspause erst wieder um 16:00 Uhr (!) enden. Wir zogen uns die Regenjacken an und gingen über den Platz um ihn schon einmal zu besichtigen. Der Platz selbst ist schön gelegen. Doch liegt er weit draußen, weit entfernt von der nächsten Stadt. Außer dem Platz gab es sonst nichts. Irgendwie war der Platz nicht so richtig unser Ding. Wir setzen uns wieder ins Auto und wälzten die Campingführer. Fürs erste suchten wir uns den Stadtcampingplatz von Sakskøbing aus. Kurz entschlossen drehten wir das Gespann wieder um und fuhren das kurze Stück wieder zurück.
Der Stadtcampingplatz befindet sich unweit der Autobahn. Doch bemerkt man weder von der Autobahn etwas, noch hat man das Gefühl mitten in der Stadt zu stehen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und konnten uns sogar einen Platz aussuchen. Wir suchten uns einen großen Stellplatz am Ende des Campingplatzes aus. Der Regen hörte nicht auf. Er wurde sogar noch heftiger. Ich zog das Vordach ein um wenigstens den Eingangsbereich trocken zu haben. Doch nach dem Abendbrot mussten wir es schon wieder bergen. Der Wind hatte in der Zwischenzeit erheblich an Stärke zu genommen.
Immer wieder schlug er unter das Vordach. Die Idee es zu bergen war gut. Der Wind wurde immer heftiger. So heftig das von dem Nachbarzelt (Saisoncamper) die Zelthäringe aus dem Boden gerissen wurden. Heidi lief schnell nach vorne zur Rezeption um Bescheid zu geben. In der Zwischenzeit versuchte ich die Häringe wieder in den Boden zu schlagen. Vergeblich. Ich holte noch ein paar zusätzliche Leinen um es wenigsten notdürftig zu sichern. Im Fernsehen sahen wir, das ein Sturmtief über das südliche Dänemark zog. Morgen sollte aber alles schon wieder vorbei sein. Wir hoffen mal das Beste.
Am nächsten Morgen holte ich uns die Brötchen. Der Himmel hatte sich in der Zwischenzeit beruhigt. Ich erfuhr, dass es in der Nacht 50 Liter pro qm (!) geregnet hatte. Gegen Nachmittag sollte es wieder anfangen zu regnen. Zwar nicht mehr so heftig, aber immerhin. Erst für den morgigen Tag wurde eine Wetterberuhigung zugesagt.
Und so beschlossen wir, uns nach dem Frühstück ein wenig die Stadt anzusehen. Sakskøbing ist eine schöne kleine Stadt. Am frühen Nachmittag fing es wieder an zu regnen. Auch der Wind wurde wieder heftiger. Den Rest des Tage verbrachten wir im Wohnwagen. Für den heutigen Abend benutzen wir den Fernseher.
Am nächsten Tag sah die Welt schon besser aus. Die Sonne strahlte wieder von einem blauen Himmel. Und auch der Wind hatte wieder etwas an Kraft verloren. Diesen Tag wollten wir nutzen und so standen wir früh auf. Bereits um 8:00 Uhr holte ich uns die Brötchen. Für heute hatten wir uns das Mittelaltercenter in Nykøbing vorgenommen.
Nach dem Eingang fühlt man sich unmittelbar in das Mittelalter versetzt. Von der Vorführung einer Steinschleuder, zeigen des alten Handwerks, bis hin zu Ritterspielen wurde alles geboten.
Wir verbrachten den ganzen Tag dort. Erst am späten Nachmittag erreichten wir wieder unseren Wohnwagen. Abends setzten wir uns noch lange nach draußen und genossen die Sonne. Diese hatte uns heute den ganzen Tag begleitet.
Und auch am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne als wir die Rollos hochzogen. Das war mehr als ideal. Denn für heute hatten wir uns einen Besuch der Kreidefelsen auf der Insel Møn vorgenommen. Direkt nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg.
Møns Klint, wie die Kreidefelsen richtig heißen, ist eine über 8 Kilometer lange und bis zu 128 Meter hohe Steilküste im Osten der Insel Møn. Sie besteht aus blendend weißer Schreibkreide, die in der letzten Eiszeit durch den enormen Druck des Eises aus dem Untergrund hochgepreßt wurde. Das zerklüftete Aussehen der Felsen bzw. der Steilküste verdankt Møns Klint den Kräften der Ostsee und den unterschiedlichen Witterungseinflüssen, die in den letzten 4000 bis 5000 Jahren und bis heute das Aussehen der Küste ständig veränderten. Wir parkten unser Auto auf dem Parkplatz des 2006 eröffneten GeoCenters.
Als erstes wanderten wir durch einen kleinen herrlichen Wald mit immer wieder wunderschönen Ausblicken auf die Felsen.
Und von unten waren sie noch gewaltiger anzuschauen,- die Felsen. Wir gingen unten am Wasser den Weg wieder zurück, bis widerrum eine steile Treppe nach oben führte.
Oben wieder angekommen besuchten wir noch das 2006 neu eröffnete Geo-Centrum. Ein Besuch ist absolut empfehlenswert. Es wird viel Wissenswertes von der Kreidezeit bis zur Gegenwart verständlich erklärt. Unter anderem auch, wie Dänemark “geboren” wurde.
Erst am späten Abend kamen wir wieder nach Hause zum Wohnwagen. Bis nach 21:00 Uhr saßen wir an diesem Abend noch draußen und genossen die Abendsonne.
Der nächste Tag wurde zum Bummeltag erklärt. Und dementsprechend wurde heute erst einmal ganz lange gefrühstückt. Zum bummeln hatten wir uns die Stadt Nykøbing ausgesucht. Erstens war sie schnell zu erreichen und zweitens, so hatten wir gehört, konnte man herrlich durch die Einkaufsstraßen bummeln. Und so war es auch.
Überall luden Geschäfte für einen Besuch ein. Das Wetter war herrlich und so nahmen wir uns für jedes Geschäft genügend Zeit.
Zum Schluss besuchten wir noch den neu renovierten Wasserturm. Man erreicht seine oberste Plattform über ca. 150 Stufen. Auf jeder Ebene wird es später mal eine Ausstellung geben. Bei unserem Besuch wurde allerdings noch kräftig renoviert.
Von oben hatte man einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt.
Nach unserem Besuch von Nykøbing fuhren wir noch nach Nakskov. Dort lag ein Russisches U-Boot der Whiskey V-Klasse (Natobezeichnung). U-359 lief 1953 vom Stapel, war bis 1989 in Dienst und nahm an der Kubakrise teil. Doch es half alles nichts, bei aller Werbung kamen wir zu dem Schluss, der Besuch hat sich nicht wirklich gelohnt. Im Grunde handelt es sich um einen Haufen Schrott. Wir hatten den Eindruck, dass mächtig viel Arbeit und auch Geld in das Unternehmen gesteckt werden sollte.
Am Abend fuhren wir wieder zum Wohnwagen zurück. In der Abendsonne genossen wir ein kühles Bier. Es war unser letzter Dänemark Abend in diesem Urlaub. Morgen sollte die Reise nach Lübeck fortgesetzt werden. Wir wollten uns die Hansestadt für zwei Tage ansehen.
Am nächste Tag holte ich uns ein letztes Mal die “dänischen Rundstücke” für diesen Urlaub. Wie immer bei einem Reisetag, so hatten wir auch heute schnell alles zusammengepackt. Wir gingen nach vorne um alles zu bezahlen. Uns hat es sehr gut gefallen hier. Und wir kommen bestimmt wieder. 1 km weiter,- und wir hatten die Autobahn erreicht. Es dauerte nicht lange und wir erreichten Rødbyhavn.
Langsam fuhren wir auf die Terminals zu. Nachdem wir bezahlt hatten wies man uns eine Wartespur zu. Unsere war die Nr. 9.
Kaum hatten wir unser Gespann abgestellt lief die Fähre auch schon ein. Und kurze Zeit später befanden wir uns an Bord.
Und weitere 45 Minuten später,- hatten wir Puttgarden wieder erreicht.
Gegen 14:45 Uhr erreichten wir den Campingplatz Lübeck-Schönböcken. Der Campingplatz liegt direkt vor den Toren Lübecks. Wie schon in Kopenhagen auch, so konnte man auch hier die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Und genau das wollten wir morgen tun. Für heute sollte es genug sein. Nachdem wir "Isolde" aufgestellt hatten, wurde der Grill gefordert.
Die Bushaltestelle befand sich unmittelbar am Campingplatz. Und da der Bus ca. alle 20 Min. in die Stadt fuhr gab es auch hier, ebenfalls wie schon in Kopenhagen, keinen Stress. Aussteigen konnte man direkt am Holstentor,- und hatte somit direkt die sehr sehenswerte Altstadt direkt erreicht.
Vom Buddenbrookhaus bis zum Salzspeicher, so ziemlich alles haben wir uns in den letzten beiden Tagen angesehen. Das Wetter war herrlich,- und so konnten wir selbst noch die Resturantbesuche in der Sonne genießen.
Lübeck ist eine sehr sehenswerte Stadt. Ein Besuch lohnt sich immer.
Am nächsten Morgen war es dann leider soweit, der Urlaub sollte zu Ende gehen. Bereits am Vortag hatten wir alles an seinen Platz verstaut. Und so verließen wir den Campingplatz Lübeck-Schönböcken bereits gegen 9:00 Uhr und erreichten gegen 15:00 Uhr wieder unseren Heimatplatz. Kurze Zeit später stand "Isolde" wieder auf ihrem Platz.
Der Urlaub war nun zu Ende, Schade.
Aber wir kommen wieder...
ENDE
(Reisedauer = 21 Tage)
Die hier beschriebenen Einrichtungen spiegeln den Stand aus dem jeweiligen Jahr wieder,- und können sich bis heute teilweise,- oder auch vollkommen verändert haben.
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